Hintergrund zum Forschungsprojekt: Zivile Sicherheit

Die zivile Sicherheit ist eine der wesentlichen Grundvoraussetzungen für Lebensqualität und Wertschöpfung in Deutschland. Sich ändernde sicherheitspolitische Rahmenbedingungen, gesellschaftliche Veränderungsprozesse oder Trends wie die Digitalisierung machen es erforderlich, dass Sicherheitslösungen kontinuierlich weiterentwickelt und zukunftsfähig gestaltet werden.

Die Wasserversorgung für die zivile Sicherheit

Die Wasserversorgung stellt eine essentielle Infrastruktur dar, die vor Naturgefahren, menschlichem und technischem Versagen wie auch vor kriminellen und terroristischen Eingriffen geschützt werden muss. Kleine und mittlere Versorger verfügen meist jedoch nicht in ausreichendem Maß über die Ressourcen, die für eine umfangreiche Abdeckung sicherheitsrelevanter Aufgaben außerhalb gesetzlicher Vorgaben und versicherungsrechtlicher Bedingungen notwendig sind. An diesem Punkt setzt das Forschungsprojekt DiregKomp an.

Forschungsvorhaben DiregKomp

Ziel des Projektes ist es, sicherheitsrelevante Aufgaben, die nicht von jedem einzelnen Wasserversorger individuell bearbeitet werden müssen, zu identifizieren und daraus modulare Dienstleistungen zur Analyse und Verbesserung des betreiberbezogenen Schutzsystems abzuleiten. Dienstleistungen umfassen zum Beispiel Analysen zum aktuellen Stand des Schutzsystems, Weiterbildungsangebote und auch die Modifikation von Abstimmungsprozessen für gemeinsame Sicherheitsstandards.

Ziele von DiregKomp

Im Rahmen des Projektes werden verschiedene Methoden zu einer praktisch handhabbaren Schutzsystemanalyse integriert, verschiedene Organisationsmodelle für die Erbringung der Dienstleistung im regionalen Kontext eruiert und priorisiert. Ziel ist es, ein regionales Kompetenzzentrum insbesondere für kleine und mittlere Betreiber zu errichten, so dass diese Informationen erhalten und die zu entwickelnde Dienstleistung zur Verbesserung ihres eigenen Schutzsystems nutzen können. Insgesamt wird das Ziel verfolgt, die Wasserversorgung in Schadenslagen zu schützen, indem Betreiber über abgestimmte, aktuelle und ausgereifte Schutzkonzepte verfügen.

Vorteile des Projektes

Der Vorteil des Projektes sind die geringen Kosten für die Infrastrukturbetreiber, da kostenintensive Einzellösungen nicht mehr entwickelt werden müssen. Diese Dienstleistungen werden anwendungsnah gestaltet, um die Verwertung zu erleichtern. Die so konzipierten Dienstleistungen kommen sowohl den Verbundpartnern als Sicherheitsdienstleister, als auch kleinen und mittleren Betreibern kritischer Infrastrukturen aus dem Sektor Wasserversorgung zugute.

Projektpartner, Fördermittel und Daten

Das BMBF-geförderte Forschungsprojekt DiregKomp wird vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Potsdam und Partnern aus der Praxis durchgeführt. Projektpartner: Pretherm GmbH, Berliner Wasserbetriebe, Wasser- und Abwasserzweckverband Calau, Innenministerium des Landes Brandenburg - Referat 42.
Laufzeit: 2011 - 2012
Ansprechpartner: Christof Thim